Warum wie schon unsere 3. große Reise tun

Nach den ersten sechs Monaten der Jahre 2013 und 2019 sind wir von Mitte Januar bis Ende Juni 2024 wieder auf Tour. Nach 2013 mit Südamerika, Neuseeland und den Philippinen waren wir 2019 „nur“ auf einem Kontinent unterwegs: von Mexiko bis Ecuador. Diesmal lassen wir uns viel Zeit, die Westküste Südamerikas nordwärts zu ziehen, von Feuerland bis zum Äquator. Damit schließen wir eine Art Rundreise ab: Vor fünf Jahren sind wird vom Norden kommend bis Quito gereist, dieses Mal ist Ecuadors Hauptstadt wieder unser Ziel, aber von Süden her. Um in Patagonien auch abseits der Hauptrouten irre schöne Landschaften zu entdecken, gönnen wir uns sogar einen Mietcamper. Wenn wir den in Santiago de Chile abgegeben haben, geht es wie gewohnt mit öffentlichen Bussen weiter gen Norden, durch Peru, vielleicht ein Stück Bolivien und die südlichen Ecken von Ecuador. Was wir uns fest vorgenommen haben ist, nicht alle zwei Tage ein neues touristisches Highlight anzusteuern. Unser Motto soll diesmal heißen: Zeit nehmen und in das Fremde eintauchen.

Was uns an der erneuten langen Reise so sehr reizt ist einerseits, dass der gewohnte Alltag komplett verschwindet und ein ganz anderer an seine Stelle tritt mit Fragen wie: Wo kommen wir unter? Wo können wir uns mit Geld eindecken und mit Lebensmitteln versorgen? Wann fährt der nächste Bus? Von Ushuaia in Südargentinen aus bringt uns ein Fernbus nach Punta Arenas in Südchile, wo der Minicamper für die Patagonien-Eroberung auf uns wartet.Ab Santiago bewegen wir uns dann wie auf den Reisen zuvor wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter, weil wir so die fremden Gegenden und Menschen ganz hautnah erleben wollen. Wir wollen nicht von einem Reiseveranstalter genau dosierte Fetzen der idealisierten lokalen Kultur vorgesetzt bekommen und so gar nichts vom realen Leben dort mitbekommen. Wir wollen es riechen, sehen, schmecken, fühlen und erfragen. Um das hinzubekommen, büffeln wir schon (vor allem Jeanette) Spanisch zufälligerweise bei einem ecuadorianischen Lehrer in Dresden.

 Was wir euch hier im Blog erzählen wollen

Wer von euch unsere früheren Reisen nicht verfolgt hat, den können wir beruhigen: Wir werden euch auch 2024 nicht damit langweilen, an welchem Tag wir wie wo hingekommen sind und vor welcher Sehenswürdigkeit wir uns gegenseitig geknipst haben. In unserem Blog wollen wir euch ein Gefühl geben, wie die bereisten Gegenden für uns sind, was sie für Gedanken und Gefühle auslösen, was für Menschen wir treffen und was für hoffentlich spannende oder skurrile Sachen wir erleben, was alles schief gehen kann und wie die Reise dann erst recht weitergeht. So bekommt ihr hoffentlich einen guten Eindruck, was uns wichtig ist und wie es uns geht in der Ferne. Das Ganze wird dann noch anhand der Fotos sichtbar, die garantiert wieder reichlich erscheinen werden. Wer eine Art Handbuch für die durchreisten Gegenden erwartet, den müssen wir wohl leider enttäuschen.

Wir wir das mit der langen Reise hinbekommen

Der eine oder andere wird sich nun fragen: wie können die es sich leisten, sechs Monate zu verreisen und auch noch so weit weg? Die Haupterfahrung ist: Wenn man das will, gibt es immer einen Weg. Zum Glück müssen wir nicht unsere Jobs aufgeben, um so intensiv in die Ferne zu schweifen. Jeanette (55) ist Lehrerin und kann die Sabbatjahr-Regelung in Anspruch nehmen (vier Jahre voll arbeiten für 4/5 des Gehalts und dann ein Jahr frei für das letzte Fünftel Gehalt). Jens (61) arbeitet als Journalist und hat für die sechs Monte eine unbezahlte Freistellung bekommen, die mehr als ein halbes Jahr vor der Reise vereinbart wurde. Das Geld für die Reise haben wir seit Mitte 2019, also gleich nach der vorigen Tour, in kleinen Portionen an die Seite gelegt. So mussten wir nicht gleich auf alles verzichten, das schön und spannend ist, aber Geld kostet. Richtig große Ausgaben haben wir uns allerdings verkniffen … aber ohne dass wir darunter leiden. Zum Beispiel kommen wir als Städter ganz gut ohne eigenes Auto zurecht. Unsere Urlaube haben fast alle Deutschland zum Ziel, im Sommer per Fahrrad und Zelt und sonst meist mit Zügen. Auch das fühlt sich nicht wie verzicht an: Wir haben ja eine ganz sicher wunderbare, spannende, intensive, lern- und lehrreiche Reise in die Fremde vor uns, die wir so gut es geht erkunden und euch davon berichten wollen.